
Jessica Rosenthal, Vorsitzende der Jusos, fordert eine Abweichung vom Zentralabitur in Deutschland (Augsburger Allgemeine). Stattdessen sollten Schulen die Aufgaben der schriftlichen Abiturprüfungen eigens auswählen, um so auf den durch den Unterrichtsausfall nicht behandelten Stoff zu reagieren.
Eine richtige Forderung! Im vergangenen Abiturjahr Anfang 2020 wurden die gleichen Maßstäbe in Bezug auf die schriftlichen Abiturprüfungen angesetzt, wie in den Jahren vor der Pandemie – das war meiner Meinung nach falsch, da inhaltlich nicht auf Ausfälle reagiert wurde und die Vorbereitung der Prüfungen uneinheitlich und nicht adäquat war. Heute, ein Jahr später, noch immer in Zeiten der Pandemie, wieder die gleichen Maßstäbe anzusetzen, ist noch „falscher“. Die Kultusministerkonferenz, die im Abiturjahr 2020 schon darin versagt hat, im Interesse der Schülerinnen und Schüler zu handeln – Versprechungen, „keine Nachteile“ entstehen zu lassen wurden gebrochen; Lernende im Stich gelassen – scheint ihr Versagen in diesem Jahr zu wiederholen. Bisherige Beschlüsse der KMK sind zu „lau“ – mehr Bearbeitungszeit für Prüfungen; reduzierte Klausuren im letzten Halbjahr; mehr Wahlthemen in den Prüfungen; die Möglichkeit, das Schuljahr ohne Anrechnung auf die Verweildauer am Gymnasium zu wiederholen – all das löst das Problem nicht.